BMW M 1000 XR neu ab 2024 : Über 200 PS für die Hyper-Crossover-BMW (2024)

Besonders sportliche Pkw von BMW werden schon seit 1972 mit dem Motorsport-M markiert. Nachdem BMW Motorrad in diese Richtung zunächst unter dem Motto High Performance, kurz HP, unterwegs war, wurden die performanten Edel-Bikes inzwischen konsequent auf M umgelabelt. Noch stärker, noch schneller und leichter als die jeweilige Standardausführung, das sind die wesentlichen Inhalte eines im Werk geschnürten M-Pakets.

Hyper-Crossover BMW M 1000 XR ab 2024

2024 folgt das dritte M-Motorrad von BMW: das Hyper-Crossover-Modell M 1000 XR, logischerweise auf Basis der S 1000 XR. Bereits am 6. Juni 2023 enthüllte BMW im Rahmen der Isle of Man Tourist Trophy (TT) die M 1000 XR als Prototyp. Am 26. Oktober 2023 präsentierte BMW die finale Serienversion für 2024.

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Langstrecken-Sport und Gran Turismo

BMW nennt die M 1000 XR "Langstrecken-Sportler". Obwohl es für die herausfordernde Kombination aus extremer Performance und Komfort längst eine traditionelle Bezeichnung gibt: Gran Turismo. Von Landstraßen über Schnellstraßen und Autobahnen hin zu Rennstrecken soll die M 1000 XR nahezu überall auftrumpfen. Außer im Gelände, denn Enduros sind die XR-Modelle von BMW ausdrücklich nicht – sonst würden sie GS heißen.

Reihenvierzylinder-Motor mit 201 PS

Zunächst nannte BMW zum Prototyp nur vage "mehr als 200 PS". Inzwischen ist klar: Die BMW M 1000 XR startet mit 201 PS (148 kW) bei 12.750/min sowie maximal 113 Nm bei 11.000/min. Als M-Kern kommt die aufwendigere Ausführung des 1000er-Reihenvierzylinder-Motors von BMW zum Einsatz. Wie bei der aktuellen S 1000 RR und beim Hyper-Naked-Bike M 1000 R, mit variablen Ansaugtrichtern, höherer Verdichtung (13,3:1 statt 12,5:1), 16 Titanventilen und mit variabler Einlassnockenwellensteuerung namens Shift Cam, die bei 9.000/min auf das zweite, schärfere Nockenprofil umschaltet. Allerdings für die XR nicht mit 210 PS, sondern "nur" mit 201 PS. Na ja, Hauptsache: über 200 PS.

M-Power mit Shift Cam und Akrapovic

Mit dem Shift Cam gelingt der Spagat im Zielkonflikt zwischen kräftigem Durchzug und extremer Spitzenleistung. Kombiniert wird diese Abstimmung traditionell mit einer zumindest teilweise aus Titan gefertigten Abgasanlage von Akrapovic – inklusive Katalysator, Schalldämpfung und Straßenzulassung. Gegenüber der S 1000 XR, deren Nennleistung im Modelljahr 2024 von 165 auf 170 PS steigt, hat die M 1000 XR einen beträchtlichen Leistungsvorteil: 31 PS. Umso heftiger ist die Beschleunigung in den kürzer übersetzten Gängen 4, 5 und 6 sowie mit 2 Zähnen mehr am Kettenrad. Die M Endurance-Kette sowie der Schaltassistent Pro gehören zur M-Grundausstattung.

Fast 280 km/h Topspeed mit Winglets

Trotz der kürzeren Gesamtuntersetzung, dank erweitertem Drehzahlband, erreicht die BMW M 1000 XR fast 280 km/h Topspeed. Genauer: 278 km/h ist der amtlich eingetragene Wert. Zum Vergleich die S 1000 XR, Jahrgang 2024: 253 km/h. Dazu serviert BMW moderne Winglets, also seitliche Spoiler-Flügel an der Frontverkleidung der M 1000 XR. Für stabilisierenden Abtrieb bei hohen Geschwindigkeiten – und fürs M-Prestige. Bei 220 km/h erhöhen die Winglets die Vorderradlast angeblich um 12 Kilo. Zudem rückt der schwarze Alu-Lenker den Fahrer oder die Fahrerin und damit den Gesamtschwerpunkt etwas weiter nach vorn. Bei wirklich sportlicher Fahrweise dürfte somit die – selbstverständlich schräglagenoptimierte und einstellbare – Schlupfregelung DTC etwas weniger zu regeln haben.

Feinere und leichtere M-Teile für die M 1000 XR

Nicht komplett identisch, aber prinzipiell gleich wie bei der S 1000 XR ist das Fahrwerk der M 1000 XR aufgebaut. Also mit deren Aluminium-Brückenrahmen, Aluminium-Hinterradschwinge samt Zentralfederbein und Upside-down-Telegabel. Und mit großzügigen Federwegen, hier jedoch leicht gekürzt von jeweils 150 auf 138 Millimeter vorn und hinten. Obwohl das beim Prototyp offensichtlich noch fehlte: M-Standard ist ein elektronisch einstellbares und semi-aktiv geregeltes Fahrwerk mit Dynamic Damping Control (DDC) für Gabel und Federbein – inklusive einstellbare Federbasis. Und obendrein ein einstellbarer Lenkungsdämpfer.

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M-Fahrwerk und M-Bremsen

Welcher Zulieferer für das M-Fahrwerk zum Zuge kommt, ist noch nicht bekannt. Bei der M 1000 R ist es Marzocchi. Und die auffällig blau eloxierten M-Bremszangen mitsamt radialer Handpumpe stammen nicht von Brembo, sondern von Nissin. Nahezu deckungsgleich sind jedenfalls die Eckdaten der Fahrwerksgeometrie mit denen der S 1000 XR: Radstand 1.548 Millimeter (S-XR: 1.552 mm), Lenkkopfwinkel 64,9 Grad (S-XR: 65,1 Grad) und Nachlauf 117,4 Millimeter (S-XR: 116 Millimeter).

BMW M 1000 XR wiegt 223 Kilo

Unter 200 Kilogramm wie bei RR und R, jeweils fahrbereit, also mit Sprit im Tank, das ist beim XR-Konzept mit dessen 20-Liter-Benzintank sowie mit Zwei-Personen-Komfort samt entsprechendem Heckaufbau nicht möglich. Ein paar ihrer 227 Standard-Kilos (Jahrgang 2024) speckt die XR im M-Trimm aber schon ab: Laut BMW ist die M 1000 XR 4 Kilogramm leichter. Sie wiegt 223 Kilogramm, mit zu 90 Prozent befülltem Benzintank (DIN). Möglich ist das vor allem mit den geschmiedeten Aluminium-Rädern und der M-Batterie (Lithium-Ionen).

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Preis für die M 1000 XR: ab 25.900 Euro

Im Farbmonitor der M 1000 XR gibt es nicht nur ein großes M im Startbildschirm zu sehen, sondern zudem diverse motorsportliche Funktionen wie Race Pro-Modi, Schräglagen-Anzeige, Launch Control, Laptimer oder Brake Slide Assist für kontrollierte Anbremsdrifts. Aber auch Komfort-Funktionen wie Griffheizung, Tempomat, Berganfahrhilfe Hill Start Control Pro, Reifenluftdruck-Kontrollsystem RDC, Funkschlüssel-System Keyless Ride und adaptives Kurvenlicht setzen hier hohe Ausstattungsstandards. Ab Frühjahr 2024 soll die M 1000 XR im Handel verfügbar sein, in Deutschland ab 25.900 Euro. Ab 19.280 Euro gibt es 2024 die S 1000 XR – mit M-Paket kostet die über 21.000 Euro.

Carbon-Räder im M Competition Paket

Weitere Kilos – und Euros – können auch bei der M 1000 XR mit dem optionalen M-Competition-Paket verloren gehen. Neben den noch leichteren Carbon-Rädern enthält dieses M-Paket einige weitere Carbon-Teile sowie einstellbare Fußrasten und den M-GPS-Laptrigger für detaillierte Rundenzeiten-Analysen. Weiteres Original-Zubehör sind diverse Sitzbänke und Winschilde sowie Lenkerenden-Rückspiegel. Sogar Reifenwärmer und einen M-Teppich für Boxengasse oder Werkstatt bietet BMW an. Für Gepäck sind bei der M-XR bisher lediglich kleine seitliche Soft-Taschen mit jeweils 8 Liter Volumen vorgesehen.

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BMW-Motorsport-Farben

Dem motorsportlichen, M-typischen Dekor in Weiß, Blau, Violett und Rot zum Trotz ist die M 1000 XR also das erste M-Motorrad, bei dem BMW kleine Kompromisse macht. Windschutz, Sozius, Komfort oder gar Gepäck, derlei Aspekte gilt es bei RR und R kaum oder gar nicht zu beachten. Doch bereits die Standard-XR auf der S 1000-Plattform beweist, dass die Kombination aus Sport und Touring auf – im wahrsten Sinne des Wortes – hohem Niveau gelingen kann. 2024 stehen zwei Grundfarben für die BMW M 1000 XR zur Auswahl: Weiß ("Lightwhite") und Schwarz ("Blackstorm metallic").

BMW M 1000 RR, BMW M 1000 R – und BMW M 1300 GS?

Den M-Modell-Anfang machte BMW Motorrad ab 2021 naheliegenderweise mit dem Superbike M 1000 RR auf Basis der S 1000 RR. Seit 2023 gibt es die zweite Version der M 1000 RR – und das zweite M-Modell, das Hyper-Naked-Bike M 1000 R auf Basis der S 1000 R. Das vierte M-Modell könnte die M 1300 GS werden – diese Modellbezeichnung hat BMW bereits schützen lassen.

Umfrage

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... nicht Fisch, nicht Fleisch.

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Fazit

Mit 201 PS bei 223 Kilo, M-Fahrwerk, M-Bremsen und M-Elektronik, fast 280 km/h Höchstgeschwindigkeit und dazu passenden, prestigeträchtigen Winglets ist die BMW M 1000 XR das dritte M-Motorrad im Bunde. Früher wäre es Gran Turismo gewesen, heute heißt das Hyper-Crossover. Im ersten Quartal 2024 soll die BMW M 1000 XR in den Handel kommen, in Deutschland ab 25.900 Euro. Den Preis weiter steigern und das Gewicht weiter senken, das ist mit diversen optionalen M-Teilen möglich.

BMW M 1000 XR neu ab 2024 : Über 200 PS für die Hyper-Crossover-BMW (12)

Maik Schwarz

Redakteur MOTORRAD online

Schon bevor ich in den 1980er-Jahren in die Schule kam, hatte ich mich vor allem mit Motorrädern beschäftigt, und seit 2001 mache ich genau das beruflich, als Redakteur für Motorrad-Themen. Geschäftliches und Privates zu trennen, ist da natürlich kaum möglich – aber eigentlich auch nicht nötig.

Als Ganzjahres-Motorradfahrer bin ich immer ohne lange Unterhose und ohne Ohrstöpsel unterwegs. Am liebsten mit Boxer-Motoren, ich mag aber auch andere Zweizylinder. Und Dreizylinder. Und Vierzylinder und sogar Sechszylinder. Notfalls Einzylinder. Prinzipiell bin ich offen für Motorräder aller Art – in Zukunft auch gerne elektrische.

Mein privates Motorrad: BMW R 1150 GS "Basic" (seit 2001).

Meine weiteren Hobbies: Fahrradfahren, Wandern, Alpen, Reisen, Fotografie und Musik.

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